Sudetenland > Sudeten-Schlesien
Weidenau ( Vidnava) Bez. Freiwaldau. 233 m NN.
Partnerstadt von Weidenau ist Neuburg an der Donau
Stadt im Weidenbachtal, am Fuße des Altvatergebirges, nahe der Grenze zu Schlesien. 1291 Gründungsurkunde Vogtei und Stadt Weidenau. Der regelmäßige Grundriß weist auf Kolonisationsgründung hin.
Die Bischöfe von Breslau, deren Vögte auf der Feste in Weidenau saßen, erwiesen sich stets als Förderer. Sie erhoben Weidenau zur Stadt (zwischen 1266 und 1268). Wappen: Eine grüne Weide mit Wurzeln und Blättern. In gotischer Zeit wurden Befestigungen angelegt, von denen noch Reste vorhanden sind.
Die Hussiten zerstörten den Ort 1428 nahezu vollständig. Die Bischöfe bauten ihn wieder auf und unterstützten Handel und Gewerbe. In der Reformationszeit zog die neue Lehre vorübergehend auch in Weidenau ein.
1924 Eingemeindung der Kolonien Vogtei-Weidenau, Stachlowitz und Neu Kleinkrosse.
1897 Eröffnung der Bahnstrecke Weidenau – Haugsdorf.
Kirche Hl. Katharina, gotisch, Mitte 13. Jh. (1285 schon als Pfarrkirche erwähnt), 1714 dann barock und schließlich 1883 umgebaut. Westportal noch in der gotischen Form. Renaissance Epitaphe.
Erzbischöfliches Priesterseminar, 1899. Fürstbischöfliches Knabenkonvikt, 1902. Kloster der Barmherzigen Borromäus- Schwestern (seit 1868).
Abbildung 1: Weidenau - Rathaus
Häuser aus Renaissancezeit und Barock. Schloß, 1512, spätgotisch, später umgebaut. Sitz der Vögte. Rathaus 1551, Neubau 1867 (neugotisch) nach Abbruch. Staats-Gymnasium, 1871 gegründet, 1927 vom Staat aufgehoben.
Städtisches Museum, Gründung 1895. Heimatkundliche und vorgeschichtliche Sammlungen.
Industrieschule. Krankenhaus.
Wirtschaft: Baumwollindustrie. Stein- und Kaolinwerk. Handschuhfabrik, Färberei, Korbflechtwaren, Kunstblumen, Bandweberei, Druckerei, Baumwollu. Wollstoff-Erzeugung.
Persönlichkeiten: Adolf Lorenz (1854-1946), Begründer der modernen Orthopädie; Alfred Bayer (1888- 1942), akademischer Maler. Rudolf Fitz (1905 -1975), Archivar und Historiker, der vor allem über die Siedlungsgeschichte Schlesiens arbeitete.
1930 mit Weidenau-Vogtei, Neu Kleinkrosse und Stachlowitz: 2186 Einw. (1910 Deutsche, 156 Ausl., 98 Tschechen, 20 Polen).
Umgebung: Wallfahrtskirchen Zum Brünnel im Walde und auf dem Gotteshausberg bei Friedeberg. Ruine Kaltenstein bei Schwarzwasser. Tropfsteinhöhlen von Saubsdorf. Kesselsteine (Sagen) am Kienberg, 401m
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Die Patenstadt der Weidenauer ist seit 1955 die Stadt Neuburg/Donau. Dort wurde die Heimatsammlung Weidenau-Großkrosse aufgebaut.